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lichkeit schon praktizierte. Die bekannte Startzeremonie bei der man die Dieselgedenkminute in andächtiger Haltung am Zuganlaßschalter verbringen mußte, hätte schon beim 240 D von einem einfacheren Zündschlüsselsystem abgelöst werden können, aber der Vorstand sah dazu noch keine Veranlassung.
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der Diesel dagegen kam im reinen Stadtbetrieb mit zwölf Litern aus. Der Diesel fand seinen besten Einsatzort also noch immer in der Stadt, die wesentliche Verbesserung des Reisekomforts ging beim 240 D auf Kosten der Sparsamkeit. Bei 131.319 produzierten Einheiten in fünfjähriger Bauzeit wird deutlich, daß der neue Diesel beim Kunden auf großes Interesse gestoßen war, der Faktor Wirtschaftlichkeit trotz Mehrleistung hatte für die Fahrzeughalter immer noch große Bedeutung.
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Rentabilität contra Fahrspaß
Aufgrund der Ölkrise im Jahr 1973 begann es bei der Rentabilitätsrechnung des Diesels zu kriseln. Der Dieselpreis lag auf dem Niveau des Normalbenzins, damals durchschnittlich zwischen 71 und 75 Pfennig. Das sich trotzdem viele Kunden für den Diesel entschieden, zeigt der Dieselanteil von 40 Prozent an der gesamten Personenwagen-Produktion von Daimler Benz im Jahr 1973. Immerhin 500 Wagen pro Tag verließen das Werk mit Dieselmotoren. Der 240 D war mit seinem Grundpreis von 15.984 Mark einen halben Tausender teurer als der 220 D und 999 Mark teurer als der 200 D. Vom immer noch wesentlich fahraktiveren 200 Benziner trennten ihn sogar 1470 Mark Mehrpreis. Die Rentabilitätsschwelle lag bei 15.000 Kilometern. Der 240 D war in einigen Fahrsituationen sogar sparsamer als der 200 D, da man eben nicht so häufig Vollast fahren mußte. Der Aufpreis rentierte sich aber schon ab 50.000 Kilometer. Die Dieselwirtschaftlichkeit hing also schon zu früheren Zeiten mit der jährlichen Fahrstrecke zusammen. Die dafür ebenfalls notwendige lange Motor-Lebensdauer wurde ab Werk ausdrücklich zugesichert. Nachdem die Probleme mit dem Kühlsystem, gerade beim 220 D im Anfangsjahr 1968, durch den neuen Sitz des Kühlwas-serthermostats behoben wurden, sicherte man für den 200 D Laufleistungen von 200.000 Kilometern und mehr zu. Ein Vergleichstest zwischen 240 D und 230.4 im Mai l 974 zeigte deutlich, daß der gemächliche Diesel auch einen ruhigen Fahrer brauchte, Vollast bestrafte auch der 240 D mit sehr hohen Verbrauchen – Vollgasfahrten gar mit bis zu 14,7 Liter/100 km zu l l ,9 Liter/l 00 km beim gleichschnellen Benziner. Im Stadtverkehr bei winterlichen Temperaturen flössen beim Benziner l 8 bis 20 Liter durch den Vergaser,
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Neues Dieseltemperament – 240 D 3.0
Den ganz großen Wurf in der Dieselmotoren-Ent-wicklung hatten die Ingenieure bei Daimler-Benz schon im Juli l 972 im Hinterkopf, als erstmals laut über die Produktion eines Fünfzylinder-Dieselmotors auf Basis des OM 61 6 D24 nachgedacht wurde. Zur Investitionseinsparung hatte man ganz konsequent in Erwägung gezogen, diesen Motor wenn möglich auf der Fertigungstraße des OM 616 mitzuproduzieren. Als Serienanlauf war hier schon das vierte Quartal 1973 gedacht. Die Zeit lief gegen die Untertürkheimer, denn im Hinblick auf die Konkurrenz von Opel und Peugeot »mußte man für die nähere Zukunft unbedingt den 5-Zylinder-Dieselmotor OM 617 D30 bringen, um wieder einen klaren Vorsprung und einen konkurrenzfähigen PKW-Diesel-Typ zu haben«, betonte Dr. Scherenberg im November 1972. Schon im Erprobungsstadium war klar, daß die mechanische Haltbarkeit dieses Motors keine Schwierigkeiten bereiten würde. Auch der neue Zylinderkopf für den OM 615 wirkte sich auf den Fünfzylinder positiv aus. Weitere Versuchsmotoren sollten allerdings erst im Frühjahr 1973 entstehen. Der Vorstand glaubte daran, mit dem OM 617 im W 115 auf dem richtigen Weg zu sein, er sollte das Diesel-lmage verbessern. Und tatsächlich: Erging deutlich besser als die kleineren Geschwister, obwohl er aus Gründen des Verbrauchs und der Höchstgeschwindigkeit mit einer relativ langen Hinterachsübersetzung i = 3,46 ausgerüstet wurde. Der Verbrauch der Prototypen lag bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit günstiger als bei den Vierzylindermodellen.
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