Mercedes Benz /8 W114/115

Strona 052

 

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Starker Auftritt, starker Antritt: Mit dem 230.4 war man ab August 1973 schnell unterwegs.
bung zwei Schwachpunkte auf: die angestrebte Leistung wurde nicht erreicht und ein »Anbrennen« am Auslaßventil war aufgetreten. Man arbeitete daran und die Straßendauerlauffahrzeuge hatten inzwischen Laufleistungen von 30.000 Kilometer ohne Schaden erreicht. Während die Erprobung forciert weiterlief, verschob sich der Serienanlauf erneut, jetzt auf den Neuheitentermin des nächsten Jahres. Die Vorserie des inzwischen mit 230.4 bezeichneten Neulings lief bereits auf Hochtouren, als im Juli 1973 die ersten Serie 2-Vorserienmodelle gefertigt wurden. Bis zum Serienanlauf im August galt es noch, die wenigen PS zur Solleistung zu suchen, die anfangs fehlten. Dr. Scherenberg ordnete an, das zügig anzugehen, damit die Vorführfahrzeuge bei der geplanten Pressevorstellung in der Zeit vom 5. bis 10. August 1973 in Hockenheim über genügend Leistung verfügten.
Kurzhuber: Kultiviert und leistungsstark
Der neue W l 15 vom Typ 230.4 (Fahrgestell-
Baumuster 115.017) fand rasch zufriedene Käu-
bei Ausrüstung mit Kurzhub-Kurbelwelle und 2,33 Liter Hubraum ohne Risiko l 10 PS. Die Hubraumvergrößerung erfolgte unter Beibehaltung des alten Zylinderkopfes durch Vergrößerung der Bohrung auf 94 mm. Der M 115 KV23 war geboren! Rudof Uhlenhaut berichtete im Dezember 1971 von den Erprobungsergebnissen, lobte die effektive Drehmomentanhebung, das günstige Beschleunigungsvermögen und eine bessere Laufruhe als beim Serien-M l l 5 V22. Der Vorstand beschloß an diesem l 5. Dezember den M l l 5 KV23 endgültig als Nachfolger des M l 15 V22 im W l l 5, wobei sein Serienanlauf inzwischen auf Anfang 1973 verschoben war. Laut Vorstandsbeschluß sollte der Typ extern weiterhin als 220 bezeichnet werden. Die Dauer-lauf-Erprobung auf Prüfständen über 500 und 270 Stunden mit jeweils unterschiedlichen Belastungszyklen, absolvierte der Motor mit Erfolg; aber noch fehlte die Fahr-Erprobung über hohe Laufleistungen, doch gravierende Mängel sollten auch in dieser Testdisziplin nicht auftreten. Zur breiteren Erprobungsbasis sollte er in die Fuhrparkwagen eingebaut werden. Bis März 1972 traten in der Fahrerpro-
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