Mercedes Benz /8 W114/115

Strona 033

 

serableitung und dergleichen mehr benötigte man natürlich ungetarnte Fahrzeuge, die aber das Werksgelände nicht verlassen durften. Nach draußen, und auch da nur auf sehr entlegene Straßen, kamen nur stark getarnte Prototypen. Der erste wurde schon sehr früh erwischt. Der am 22. März l 964 im Stern abgebildete »Milano l 500« war nur am Mercedes-Lenkrad als Schwabenprodukt zu identifizieren. Da dieser Erlkönig aber bis zum Mai 1965 noch dreimal vor die Linse der Pressefotografen geriet, kann man davon ausgehen, daß es sich tatsächlich um das in diesem Zeitraum am intensivsten betreute Projekt handelte. Der durch die notwendige Geheimhaltung erzwungene weitgehende Verzicht auf Aus-
flüge in die »freie Wildbahn« war nicht weiter tragisch, denn Daimler-Benz hatte sich für alle Eventualitäten gerüstet. In der Klimakammer wurden mit den W 114/115 Prototypen Versuche bei extremsten Witterungsverhältnissen durchgeführt, wobei von feuchtheißer Aquatorluft bis zu 40 Grad unter Null jede Situation simuliert wurde. Ebenso wie das Wetter aller Herren Länder ließen sich auch die verschiedensten Fahrbelastungen im Werksgelände simulieren. Auf dem 8,4 Hektar großen Versuchsgelände in Stuttgart Untertürkheim waren auf den insgesamt 15,5 Kilometer langen Versuchs- und Prüfstrecken praktisch alle Fahrbahn- und Geländeverhältnisse von glatter Betonpiste bis zur gröbsten
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Die Instrumententafel ist im Entstehen. Der Querstreifen wurde aus Flosse und 108 übernommen, die Mittelkonsole war neu und noch unausgereift.
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